Blogumzug von WordPress.com zu WordPress.org – ein Erfahrungsbericht

Wechsel

Nachdem ich bereits schon einmal mit diesem Blog von WordPress.com zu WordPress.org umgezogen bin, nahm ich an, dass es diesmal ähnlich zügig mit meinem bunten Blog funktionieren würde. Dass es letztendlich dann doch wesentlich aufwändiger war, lag letztendlich daran, dass in meinem Zweitblog mehr Inhalte und interne Verlinkungen als in meinem damaligen Blog vorhanden waren.

Somit kann ich Mellas Anmerkung teilen, dass man möglichst nicht zu lange mit solch einem Umzug warten sollte. Auch wenn die Inhalte (zu einem großen Teil) übertragen werden, ist doch noch eine Menge an Handarbeit erforderlich.

Hinzu kommt, dass ich von Anfang an bestimmte Vorstellungen von dem Aussehen und dem Funktionsumfang hatte. Natürlich haben diese Änderungen diesmal auch ihren Anteil an dem höheren Zeitaufwand.

Ich möchte ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern, wie sich mein Umzug vollzogen hat.

Auswahl der Domain

Als Erstes habe ich mir einen Notizzettel parat gelegt, auf den ich sämtliche Gedankenblitze zu einem Domain-Namen niedergeschrieben habe. Vielleicht haben einige angenommen, ich würde den Domainnamen sylvis-bunter-blog.de auswählen. Da aber in der Blogosphäre immer noch leichte Unstimmigkeiten darüber bestehen, ob es das oder der Blog heißt, habe ich mich dagegen entschieden, auch wenn ich in meinen Beiträgen mittlerweile von dem Blog spreche.

Dagegen sprach auch, dass er viel zu lang gewesen wäre und dass ich einen Namen haben wollte, der globaler klingen und daher diesmal nicht Bestandteile meines Namens enthalten sollte.

Schade, ich habe den Zettel bereits vernichtet, aber da sind schon dolle Namenskreationen zustande gekommen;-)Letztendlich war der Name bunte-blogwelt mein Favorit und glücklicherweise auch noch nicht vergeben. Bei meinem Hoster war er in höchstens 5 Minuten nach der Bestellung freigeschaltet und ich konnte gleich die Verzeichnisse und das E-Mail Konto einrichten.

Durchführen der WordPress-Installation

Eine Datenbank war bei meinem Hoster noch frei und somit startete ich gleich die WordPress-Installation. Anschließend exportierte ich die Daten von meinem WordPress.com-Blog. Für den Import auf den neuen Blog musste ich noch das Plugin WordPress Importer in meinem neuen Blog installieren. Vielleicht lag es an meiner Ungeduld, aber ich hatte den Eindruck, dass bei dem ersten Importversuch nicht alle Inhalte übertragen wurden und so ließ ich 2-3 mal Ex- und Importvorgänge durchlaufen.

Dann waren alle Beiträge und Kommentare – und auf den ersten Blick auch sämtliche Mediendateien – importiert und ich begab mich auf Theme-Suche.

Auswahl des passenden Themes

Ich finde es immer sehr schwierig ein Theme zu finden, bei dem sowohl das Aussehen als auch der Funktionsumfang im Einklang stehen. Oft gefiel mir ein Template, dann fehlte es an grundlegenden Funktionen. Ich mein, mittlerweile bin ich in der Lage, einige Einstellungen auch ohne Plugin vorzunehmen. Aber wenn ich bereits im Downloadbereich darauf hingewiesen werde, dass noch nicht einmal eine Kommentarfunktion vorhanden ist, dann hört es selbst bei mir auf. Ich stellte mir ein freundliches Outfit in hellen Farben und typischem Blogdesign aber kein Magazin-Style vor und einen Slider für featuring Posts halte ich in meinem bunten Blog für überflüssig.

Erste TemplateauswahlIch fand dann ein Template, dass mir äußerlich sehr gut gefiel, stieß aber gleich auf zwei Features, die mich störten: den oben erwähnten Slider und festgelegte Positionen für ein Werbe- und Twitter-Widget in der Sidebar. D. h. fügte ich z. B. ein Kategorie-Widget hinzu, schob es sich automatisch unter diese beiden vorgenannten.

Werbewidget benötige ich für meinen Privatblog nicht. Das Twitter-Widget mit der Tweet-Timeline fand ich gut, aber halte dafür eher eine Position im unteren Bereich der Sidebar angebracht.

War aber auch kein Thema: Slider und Werbewidget habe ich rausgeschmissen und das Twitter-Widget umplatziert. Aber je länger ich herumgewerkelt hatte – ich war mittlerweile beim CSS angelangt und hatte sämtliche braunen Elemente einschließlich der Grafiken in einem Bildprogramm in Grau eingefärbt – … nein, das war nicht mein Theme. Der Funke war einfach nicht übergesprungen.

Also erst mal verworfen und mich erneut auf die Suche begeben. Letztendlich bin ich wieder bei Skinpress hängen geblieben. Das Theme von meinem Hauptblog hier stammt ebenfalls aus dieser Schmiede. Und so kamen zwei von ihnen in die engere Wahl, bis mich dann Orangy komplett überzeugt hat. Naja, orange ist eh meine Lieblingsfarbe, es hat das typische Blogdesign und die nötigsten Funktionen sind vorhanden bzw. wurden unter dem Download noch als Plugins angeboten, wie z. B. ein Werbe- oder Kontaktformular-Plugin, auf die ich aber verzichtet habe.

Somit war ich also bereits zwei Tage mit Template-Suche beschäftigt.

Funktionen hinzufügen

Nachdem ich erst einmal die wichtigsten Plugins installiert hatte, nahm ich mir die php-Dateien vor. Schnell stellte sich heraus, dass es ein unheimlicher Vorteil war, ein Template aus derselben Webdesigner-Schmiede zu verwenden. Die php-Dateien und auch die Bezeichnungen in der CSS-Datei sind bis auf wenige Ausnahmen fast identisch. Schnell waren dann auch Verlinkungs- und Editierfunktion und die Nummerierung im Kommentarbereich und ein Footer-Widgetbereich eingefügt.

Das Gleiche mit den Twitter- und Facebook-Buttons unter den Beiträgen: diese konnte ich 1:1 sowohl in der single.php einfügen einschließlich Formatierungseinstellungen übernehmen.

Nachdem das Wichtigste erledigt war, fing der Spaß erst richtig an: Anpassungen in der CSS ;-) Das klappte alles wunderbar, ich hatte einen richtigen Höhenflug und freute mich darauf, endlich die Seite aus dem Wartungsmodus zu entlassen, als ich … genau, als ich mir dann die Inhalte näher anschaute.

Inhaltsbearbeitung nahm die meiste Zeit in Anspruch

Also nahm ich mir einen Beitrag nach dem anderen vor und bemerkte, dass sämtliche interne Verlinkungen noch auf den alten Verzeichnispfad bei WordPress.com verwiesen. Somit musste ich sie – auch die der Bilder – ändern. Teilweise artete das so aus, dass ich die Bilder lieber aus dem Beitrag gelöscht und aus der Galerie bzw. dem Medienverzeichnis wieder neu eingefügt habe, da der korrigierte Verzeichnispfad in den Bildoptionen nicht übernommen wurde.

Einige Bilder (seltsamerweise die neuesten) waren gar nicht im Medienverzeichnis vorhanden und mussten daher neu hochgeladen werden. Hinzu kam, dass der überwiegende Teil der Fotos insbesondere über meine Besuche bei der Landesgartenschau nicht mit den jeweiligen Beträgen verknüpft war. Somit musste ich im Medienverzeichnis wieder die Verknüpfungen herstellen, damit auch alle Bilder in der jeweiligen Beitrags-Slideshow angezeigt werden.

Andere Widrigkeiten

Glücklicherweise wurden alle Kommentare komplett übernommen – dummerweise aber meine nicht als die des Admins. Ich vermute, dass es an meiner geänderten E-Mail-Adresse liegt. Somit waren die Einstellungen in der CSS-Datei wirkungslos, die den Kommentar des Beitragsautors farblich hervorheben sollen.

User-ID in Datenbank ändernAlso war noch ein Besuch der Datenbank fällig, in der ich bei meinen Kommentareinträgen die User-ID auf 1 gesetzt habe.

Bei WordPress.com ist eine Sliderfunktion von Haus aus vorhanden. Mir gefiel die Diashow gerade wegen ihrer Schlichtheit so gut. Für die Anzeige war lediglich der Code [ slideshow ] (ohne Leerschritte) erforderlich. Kurzzeitig hatte ich ein Upgrade aktiviert, das mir das Hochladen und Abspielen von mp3-Dateien ermöglichte.

Nun stand in dem Beitrag nur noch das Wörtchen slideshow und dort, wo ich eine mp3-Datei per Audio-Player eingebunden hatte, herrschte gähnende Leere. Somit musste ich mich erst einmal nach entsprechenden Plugins umschauen. Dabei bin ich auf zwei wirklich schöne gestoßen:

  1. Slideshow Gallery (hier ein Beispiel am Ende des Beitrages)
  2. Audio Player (Plugin wird nicht mehr zum Download bei WordPress.org angeboten).

Beide bieten die wichtigsten Einstellungsmöglichkeiten, wirken aber nicht aufgebläht – perfekt für meine bunte Blogwelt. Nach deren Installation konnte ich mich dann endlich zufrieden zurücklehnen.


Habt ihr auch bereits einen solchen Umzug hinter euch gebracht? Mit welchen Problemen wart ihr konfrontiert oder verlief alles reibungslos?

Die Autorin:

Sylvi

Meine Beiträge beinhalten eigene Erfahrungen über Soft- und Hardware, Social Media und die ich als WordPress-Bloggerin und Joomlanerin gesammelt habe. Zudem widme ich mich dem schönen Hobby "Fotografie".

6 Kommentare

  • Ich hatte zwei Umzüge hinter mir: von MyBlog auf wordpress.com auf die eigene Domain. Der erste war der schlimmste, der ging nämlich nur mit der Guttenberg-methode. Der zweite ging mit Hilfestellung (hatte noch keine Erfahrung in php) problemlos.

    Wobei ich allerdings meine Fotos auf wordpress.com gelassen habe. Die Verlinkung funzt ja noch – sofern man den alten Account nicht löscht ;-)
    Einige der Fotos liegen also noch auf wp.com und (fast) keiner merkt’s…

    In Deiner Antwort auf meinen anderen Kommentar schrubst Du ja zum Thema “Theme selberbauen” daß Du Dich nicht so ganz rantraust an einen kompletten Neubau (oder so ähnlich, alsp sinngemäß). Nun sind eigentlich die Grundfunktionen eines Themes immer gleich – auch das geht nach der Guttenbergmethode. Dafür gibt es auch einige gute php-Tuts… so hatte ich mein erstes Theme zusammengedengelt. Dabei lernt man ja auch recht viel und mein jetziges ist zu einem Großteil wirklich selber gebaut – es gibt aber noch die ein oder anderen Fragmente aus irgendwelchen anderen Themes. So unterschiedlich ist das alles gar nicht – mit wordpress kann man bzw. ich auch nicht alles machen ;-) Das meiste ist einfach nur css.

    Kommt aber noch. Irgendwann frickelst Du da auch selber rum. genaugenommen hast Du ja bereits angefangen :-P

  • Hallo Sylvi, ich mal wieder! ;-)
    Die Geschichte mit dem Blog-Umzug kenne ich zu leider genüge. Ursprünglich hatte ich 2 Microsoft Live-Spaces, einen WordPress-Blog bei WordPress.com und einen Blog bei blogger.com/blogspot.com.
    Als Microsoft dann die Spaces aufgab kam natürlich der erste Umzug, wobei ein Space schon mit dem WordPress-Blog verbunden war und dadurch das ganz einfach von statten ging.
    Der zweite Space wurde dann in einen extra Blog umgewandelt und dann stand ich da mit zwei WordPress-Blogs. Im Dezember vorigen Jahres habe ich mich dann entschlossen, daß die beiden zu meiner Site bei meinem Freehoster müßen. Da kam also der nächste Umzug, bei dem ich diese Beiden auch gleich zu einem einzigen zusammenfasste.
    Im Januar diesen Jahres mußte dann auch der Blog bei blogger.com wandern. Da gab es sowieso nur ein paar kurze Artikelchen , das ging also recht zügig.
    Nun sind also in Wizard’s Castle beide Spaces, der ursprüngliche WordPress-Blog und der Blog von blogger.com vereint.
    Da ich keine Medieninhalte in den Blogs hatte war das Ganze fast problemlos. Als ich mir dann die Artikel ansah wurde mir allerdings übel! Es fehlten natürlich die alten Schriftarten und auch sehr viele Links funktionierten nicht mehr. Außerdem waren alle Artikel nun vom Benutzer “admin”, was natürlich auch nicht sein darf. Da kommt wirklich Freude auf, wenn man jeden einzelnen Artikel bearbeiten muß! :o
    Was mir dabei zugute kommt ist, daß ich mit den richtigen bloggen erst am Anfang war. Immerhin habe ich dieses Jahr inzwischen mehr Artikel geschrieben als in den 5 Jahren zuvor! :p
    Übrigens kannte ich den WordPress Importer noch gar nicht, ich habe dazu Blogger Importer vom selben Hersteller (wordpressdotorg) verwendet. Ich denke mal, daß das auch mein Fehler war.
    Nun gut, letztendlich läuft ja jetzt alles fast so, wie ich es möchte.
    Grüße aus Augsburg
    Mike, TmoWizard

  • Hallo Sylvi, das Problem mit der internen Verlinkung war mir bisher gar nicht so bewußt. Vielleicht auch deswegen, da ich so einen Umzug noch nicht vollzogen haben. Daher ein riesen Dankeschön an Dich für Deinen Erfahrungsbericht.

    Die größeren Sorgen würde mir aber auch die externe Verlinkung machen und dass nun eine neue Struktur vorhanden ist. Hier benutze ich bei einem Projekt : Redirektion welches recht einfach und gut funktioniert.

    So und nun gehe ich deinen bunten Blog anschauen

    Mella

    • Hej Broken Spirits,

      ich hatte auch erst überlegt, ob ich die Verlinkungen zu den Fotos bei WordPress.com belassen soll, wollte dann aber lieber alles unter einer Haube haben.
      Ich fuckel ja auch gerne ein bisschen in den php-und css-Dateien. Aber ein eigenes Theme zu erstellen, dazu gehört doch noch mehr Hintergrundwissen. Leider fehlt mir auch die Zeit mir das von Grund auf anzueignen und bleibe erst mal bei der Methode “Learning by doing” und alles nach und nach.

      Die kleinen Erfolgserlebnisse kommen bei mir, wenn ich fehlende Footer-Sidebars o. ä. hinzufügen kann, ohne meine gesamte Webseite zu verhunzen oder auch das Erstellen eines validen “gefällt mir”-Buttons ;-)

      Huhu Mike :-D

      hui, da hast Du ja auch bereits einige Umzüge hinter Dir. Ich habe jetzt insgesamt 4 Umzüge gemacht: von Google Site zu WordPress.com, 2 x von WordPress.com jeweils zu einem gehosteten WP-Blog und 1 x von WindowsLiveSpace zu WordPress.com ;-)

      Aber ist doch praktisch, wenn von der Thematik alle Beiträge zu Deinem jetzigen Blog passen. Dann hast Du ihn gleich befüllt und für die Besucher gibt es von Anfang viel zu lesen.

      Muss gerade so lachen. Wenn ich mich an mein erstes Bloggerjahr erinnere – da kamen im ganzen Jahr gerade 16 Beiträge zusammen.
      Würde uns nicht fast etwas fehlen, wenn alles immer problemlos laufen würde? Problembehebungen bieten doch immer schönen Blog-Stoff :-D

      Hallo Mella :-)

      ich habe auch jetzt erst gesehen, dass ich auch noch die Verlinkungen meiner “Tierseite” korrigieren musste. Manches fällt einem wirklich erst nach und nach oder spätestens dann auf, wenn ein lieber Blogbesucher uns mit der Nase drauf stößt. Nobody’s perfect.
      Danke für Deinen Tipp, das schaue ich mir noch mal genauer an.
      Ich hoffe, er hat Dir ein wenig gefallen :-)

      Lieben Gruß
      Sylvi

  • Hallo Ihr.

    Ihr habt ja schon einige Erfahrungen mit Umzügen – ich hoffe, ihr könnt mir dann vielleicht mit meinem Problem helfen. Ich bin mit meinem Latein absolut am Ende..

    Ich habe auch gerade mehr oder minder erfolgreich einen WordPressumzug hinter mir. Soweit hat alles gut geklappt, allerdings ist es nun so, dass wenn man etwas googelt logischerweise meine alte Adresse (mokkaauge.wordpress.com) gefunden wird. Als Beispielsuche: Eiterquellen Mokka -> dann findet man als erste meinen alten (!) Blog. Klickt man dann auf das Suchergebnis, so erscheint die Meldung:
    “Not Found – The requested URL /2012/01/12/eiterquellen-by-stefan-furtbauer/ was not found on this server.”

    Ich habe schon eine Weiterleitung von alt auf neu – das funktioniert auch – aber die alten Artikel, die über Google gefunden werden, führen ins Nirvana. Ich habe es nun mit dem Search & Replace Plugin funktioniert – aber auch das brachte keine Besserung. Hat jemand eine Idee oder kann mir helfen??

    vielen Dank schonmal.

    LG Janina

    • Hallo Janina,

      so ad hoc finde ich da auch keine Lösung für Dich. Aber normal ist es, dass Dein alter Blog natürlich erst einmal bei Google weiter oben angeführt wird, als Dein neuer Blog. Das war bei mir auch so, als ich vom meinem WordPress.com-Blog auf den gehosteten umgezogen bin.
      Wenn ich Suchbegriffe eingegeben hatten, die zu einem gleichen Artikel meiner Blogs führten, erschienen dort immer erst die Beiträge von meinem alten Blog.
      Das dauert eben eine Weile bis Dein alter Blog weiter nach hinten und Deine neuer an oberer Stelle rutscht.
      Ich hatte folgendes noch gemacht:

      • auf meinem alten Blog als letzten Beitrag einen Hinweis erstellt, dass ich umgezogen bin und mit meinem neuen Blog verlinkt.
      • unter Einstellungen >> Privatsphäre >> bei meinem alten Blog die Einstellung gewählt, dass Google die Seite nicht mehr indexieren soll ausgewählt. Im Gegenzug natürlich für meine neue Seite die Indexierung gestattet.

      Gruß Sylvi