Die ungleichen Schwestern: WordPress.com und WordPress.org

Dokumentation

Irgendwann fängt ja jeder mal an z. B. mit Bloggen. Angefangen habe ich mit einem Windows Live Space und für mich war das ein „Reinschnuppern“ in die Bloggerwelt. Mir stellte sich die Frage, was will ich der Internetwelt mitteilen, wie soll es aussehen und was möchte ich überhaupt von mir preisgeben.

Nachdem ich mich mit dem Live Space vertraut gemacht hatte, stieß ich auf Google-Site. Für mich damals war das schon eine tolle Sache, meine Seite nach meinen Wünschen anzupassen und es sah für mich als Newbie schon ein wenig aus wie eine “echte” Webseite.

Dieser Eindruck hielt aber nicht sehr lange an und ich entdeckte das Bloggen über WordPress.com. Mir gefiel die strukturierte und augenscheinliche professionelle Webseitendarstellung. Die Templates tragen meines Erachtens zu einem wesentlichen Teil bei, wie eine Seite und dessen Inhalte ansprechend präsentiert werden.

 

Warum fing ich an zu bloggen?

Dazu muss ich sagen, dass ich aus rein privaten Gründen blogge, um einfach Themen anzusprechen, die mich beschäftigen und ich mitteilungswert finde. Wie jeder andere Blogger hoffe ich natürlich aber auch, dass meine Seite ein wenig Interesse weckt und bis zum heutigen Tag freue ich mich immer – wie wohl jeder Blogger – über Kommentare, Bewertungen und Rückmeldungen. Ich weiß dann, die Beiträge werden tatsächlich gelesen.

Daher möchte ich auch hiermit alle Webseitenbesucher noch mal ermuntern, ein kurzes Feedback abzugeben, wenn ein Beitrag gefällt oder ein Tutorial geholfen hat. Aber auch Kritik oder Verbesserungsvorschläge sind nicht unerwünscht. Traut Euch einfach – ich vermute, dass es da wohl immer noch eine Hemmschwelle gibt, die Besucher davon abhält, spontan ihren Eindruck über den geschriebenen Beitrag per Kommentar zu hinterlassen.

Ich denke auch, wer selber bloggt, hinterlässt eher einen Kommentar auf den Seiten anderer Blogger.

Meine ersten Schritte

Ich registrierte also bei WordPress.com meinen 1. „richtigen“ Blog und wollte nun ein ansprechendes Template für meine Seite auswählen. Also habe ich mit dem Suchbegriff „wordpress theme bzw. templates“ losgegoogelt und auf die Suche gemacht. Letztendlich hatte ich mich dann für ein paar ansprechende Themes entschieden und wollte nun loslegen.

Aber was war das? Ich sollte das Template installieren? Absolute Ratlosigkeit war da erst einmal vorhanden. Bis ich dann feststellen musste, dass es zwei verschiedene Arten des „WordPress“-Bloggens gibt. Die sogenannte Flatpress-Version (Flatpress = Bloggen ohne Datenbank) über WordPress.com und die datenbankbasierte Version über WordPress.org.

Ohne Datenbank – kein gehosteter Blog

Eine Datenbank hatte ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht, also musste ich mit der Flatpress-Version vorlieb nehmen. Das soll nicht heißen, dass ich diese Art des Bloggens nicht befürworte. Dem Blogger wird 3 GB Speicherplatz zur Verfügung gestellt, die meisten Themes haben ein umfangreiches Plugin- und somit Sorglos-Paket integriert und man kann sofort mit  dem Veröffentlichen loslegen.

Nur die Themen-Auswahl erscheint mir ein wenig eingeschränkt und ich tat mich etwas schwer, ein annähernd meinen Bedürfnissen entsprechendes und vorgegebenes Theme auszuwählen.

Mit meiner Unwissenheit stand ich nicht allein da

Ich musste auch feststellen, dass es (wie auch ich anfangs) doch einige WordPress-Blogger gibt, denen dieser Unterschied nicht bekannt ist. Dieses erschloss sich mir bei den Besuchen der Forenseiten der beiden WordPress-Plattformen.

Da stellen z. B. WordPress.com-Blogger Fragen zu individuelle Plugin-Installationen. Zusätzliche Plugins können dort aber nicht installiert werden. Man muss sich eben mit den vorhandenen Features zufrieden geben, die aber von Theme zu Theme unterschiedlich und doch teilweise sehr umfangreich sein können.

Ein Blog allein reichte mir nicht

Nun betreibe ich mittlerweile einen datenbankbasierten WordPress-Blog (das ist dieser hier), habe aber zusätzlich noch einen Flatpress-Blog (Sylvis-bunter-Blog (existiert mittlerweile aber auch nicht mehr bei WordPress.com)) eröffnet, weil ich mit den beiden Blogs abweichende Ziele verfolge und Beiträge unterschiedlichster Couleur veröffentliche, die nicht in einem Blog vermischt werden sollen.

Der Nachteil bei meinem zweiten (Flatpress-)Blog allerdings ist, dass dort keine flashbasierten Objekte eingefügt werden können. Das war für mich ein Problem, bei den Beiträgen, in denen ich gerne den Jamendo-Player eingefügt hätte und musste mir mit einer alternativen Verlinkung behelfen.

Keine Sorge, YouTube-Videos können trotzdem in Beiträgen veröffentlicht werden. Aber statt einer individuellen Player-Gestaltung per html-Code, besteht nur die Möglichkeit Videos in Beiträgen zu verlinken. Wer aber individuelle Flashobjekte in seinem Blog auf WordPress.com einfügen möchte, steht auf verlorenem Posten. Dieses ist laut WordPress-Support aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich.

Hier noch mal die festgestellten Unterschiede der beiden Blog-Systeme:

WordPress.com WordPress.org 
Umfangreicher Speicherplatz von 3 GB vorhandenDaumen hochUmfangreiche Erweiterungsmöglichkeiten durch Plugins und WidgetsDaumen hoch
Umfangreiche Features bzw. Plugins sofort vorhanden

Daumen hoch

Umfangreiche Themen-AuswahlDaumen hoch
Gute Spamabwehr sofort integriertDaumen hochUnbegrenzte Möglichkeit der Plugin- & Widget-ErweiterungDaumen hoch
Erweiterung des Speicherplatzes möglich (gegen Entgelt)Daumen hochÄnderung der Templates über Editoren oder per FTP möglichDaumen hoch
Eingeschränkte Themen-AuswahlDaumen runterDatenbank muss vorhanden seinDaumen runter
Keine zusätzlichen Plugin-Installation möglichDaumen runterFür komfortable Plugins muss der Anwender selber sorgen, soweit nicht vom Template bereits vorgegebenDaumen runter
Kein Einbinden von Flash-Objekten möglichDaumen runterInstallation & Updates ggf. für Anfänger nicht einfachDaumen runter
Änderungen in Template nur in der Pro-Version möglich (gegen Entgelt)Daumen runter  

Die Autorin:

Sylvi

Meine Beiträge beinhalten eigene Erfahrungen über Soft- und Hardware, Social Media und die ich als WordPress-Bloggerin und Joomlanerin gesammelt habe. Zudem widme ich mich dem schönen Hobby "Fotografie".

13 Kommentare

  • Respekt, Sylvi. Du kennst dich ja inzwischen bestens mit WordPress aus. Ich wusste bisher nicht, dass es einen Unterschied macht, ob man einen Blog auf WordPress.org oder auf WordPress.com erstellt.

    Und die Tabelle mit der Gegenüberstellung ist dir auch richtig gut gelungen. Weiter so :)

  • Na super, den Artikel hätte ich mal vor vier Monaten lesen müssen! Hätte mir viel Zeit und Arbeit gespart. Sehr guter Beitrag.

    • Hallo Vincenz,

      danke für Deinen Kommentar :-) Ja schade, dass Du ihn erst spät gelesen hast. Ich habe damals auch etliche Stunden mit der Theme-Suche vergeudet, weil ich es nicht besser wusste und dann musste ich doch eines der vorgegebenen von WordPress.com verwenden. Ich weiß auch nicht, warum es da noch so viele Missverständnisse gibt. Ich fand es sehr verwirrend und musste mich quer durch das Internet googeln, bis ich die Unterschiede erkannt hatte.

      Lieben Gruß
      Sylvi

  • Hey Sylvi

    Ich durchlebe grad die gleiche Geschichte und hab grad festgestellt dass .com und .org zwei verschiedene Dinge sind.
    Es geht mir gleich wie dir damals, ich möchte alles ein bisschen individueller gestalten. Nun habe ich noch eine (wahrscheinlich etwas doofe) Frage: Wenn du deinen Blog nun über .org laufen lässt, hast du dann einfach die Adresse blabla.org registriert und lässt sie auf die ebenfalls registrierte sylvis-blog.de-Adresse weiterleiten oder mache ich da jetzt ein Chaos?

    Ich hoffe du kannst mir helfen :-).

    Grüsse
    Andrea

    • Hej Andrea,

      das ist gar keine doofe Frage :-D. Ich hoffe, ich habe Dich nicht missverstanden und kann es halbwegs gut beschreiben.
      Für die URL dieses Blogs habe ich eine Domain – besagte “sylvis-blog.de” – anmelden müssen. Das hatte ich über meinen damaligen Hoster “Strato” gemacht, bei dem ich auch meine Datenbanken bestellt hatte (mittlerweile bin ich bei Domain Factory). Eine eigene Domain (und eine Datenbank) ist für einen Blog über WordPress.org zwar erforderlich (im Gegensatz zu WordPress.com), um es installieren zu können, aber ich betreibe den Blog sozusagen in “Eigenregie”.
      WordPress.org stellt mir im Grunde nur den “Rahmen” sprich das CMS zur Verfügung.
      Die Registrierung dieser Domain ist unabhängig davon, ob ich meinen Blog über WordPress.org laufen lasse. Rein theoretisch hätte ich auch meinen Blog über ein anderes CMS z. B. Joomla anlegen können. Wenn Du evtl. bereits eine Domain registriert hast, könntest Du auch eine Subdomain verwenden. Nehmen wir mal an Du hättest die Domain la-piratesse.de registriert und verwendest sie bereits für eine andere Seite, könntest Du den Blog z. B. über blog.la-piratesse.de laufen lassen.
      Vielleicht hilft Dir da auch die Seite von Denic ein bisschen weiter.

      Bei WordPress.com brauchst Du nichts installieren, sondern kannst nach einer kurzen Registrierung dort mit dem Bloggen sofort loslegen. Allerdings wird Dir die URL weitestgehend vorgegeben – wie z. B. bei meinem bunten Blog sylvis.wordpress.com. Hier endet die URL immer mit wordpress.com.
      Allerdings bietet auch WordPress.com die Möglichkeit, eine eigene URL zu verwenden. Schau mal hier. Allerdings ist das mit einer Upgrade-Gebühr verbunden.

      Beide Blogs betreibe ich aber unabhängig voneinander. Sie sind nicht miteinander in irgendeiner Form verknüpft oder werden vom einen Blog zum anderen weitergeleitet.

      Ich hoffe, dass ich Dir damit weiterhelfen konnte. :-) Ansonsten löchere mich ruhig weiter.

      Lieben Gruß
      Sylvi

  • Hi Sylvi

    Vielen vielen Dank für deine Hilfe! Du hast mir sehr weitergeholfen! Sobald ich nun weiss wie die Seite heissen soll, werde ich einen Versuch starten :-)

    Merci & Grüsse
    Andrea

  • Huch, wieso wurde mir denn nun dieser alte Artikel als lesenswert empfohlen? Passt doch thematisch gar nicht zum Meta-Description-Artikel … naja.. :)

  • Hallo Sylvi,

    wie ich sehe arbeitest Du mit WordPress und auch mit Joomla.
    Ich hatte damals für einen Verein, eine Seite mit Joomla aufgebaut.
    Joomla erschien mir dafür das besser CMS zu sein. Meine private Seite hatte ich dann auch damit aufgebaut um mich nicht ständig umgewöhnen zu müssen.
    Da ich aktuell nur noch die private Seite habe, überlege ich, ob ich nun doch wechseln sollte. Für einen privaten Blog scheint mir WordPress doch die bessere Wahl zu sein.
    Darf ich Fragen warum du beide CMS Systeme benutzt?
    Und was meinst du, was die stärken b.z.w. die schwächen der beiden Systeme sind?

    LG Chris

    • Hallo Chris,

      das ist eine schwierige Frage, die ich eigentlich auch nicht eindeutig beantworten kann.
      Über WordPress – ob WordPress.com und anschließend gehostet bei WordPress.org – habe ich schon immer gebloggt, auf der Joomla-Seite habe ich von Beginn an meine Bilderrätsel veröffentlicht.

      Für mich persönlich ist auch WordPress die bessere Wahl, wenn es ums Bloggen geht. Meist sind Kommentarfunktion und diverse Widget-Funktionen bereits im Theme integriert.

      Bei Joomla muss beispielsweise ein Plugin für die Kommentarfunktion installiert werden. Und die richtige Kommentarkomponente zu finden, war gar nicht so einfach. Unter Joomla 1.7 existieren derzeit sehr wenige kompatible Plugins. Mir ist momentan nur YvComment bekannt. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass im Gegensatz zu WordPress die Pluginentwicklungen nach einem Update wesentlich schleppender voranschreiten.

      Allerdings finde ich dieses CMS besser für die Präsentation meiner Rebusse geeignet, schon wegen der unterschiedlichen Darstellung und Umsetzung sämtlicher Modulpositionen.
      Auch die Verwaltung der Beiträge im Backend in unterschiedliche Kategorien (vor Version 1.6 gab es ja sogar noch Bereiche) finde ich recht komfortabel.
      Joomla ist komplexer aber dafür zumindest in meinen Augen komplizierter, wenn es um Änderungen in den jeweiligen css- oder php-Dateien geht. Das Template “Beez” zum Beispiel, das ich ja total umgemodelt habe, besitzt 3 (!) css-Dateien.
      Was mich immer wieder erstaunt sind die sehr guten Ladezeiten und Werte bei Pagespeed (derzeit 93 und kein roter Punkt) und das von Haus aus und ohne Optimierungen manuell vornehmen zu müssen.

      WordPress wiederum finde ich deswegen so toll, weil ich mittlerweile in der Lage bin, sämtliche Funktions- und Styleänderungen selber vorzunehmen. Hier mal wieder ein zusätzliches Feature, dort ein Button hinzugefügt – mein Neuester ist der, der am unteren Ende des Blogs den Leser wieder nach oben führt ;-). Liegt aber auch daran, dass man unheimlich viel Hilfe und Tipps über WordPress aus dem Internet erhält.

      WordPress macht einfach Spaß und ist kommunikativ … auch unter den Bloggern untereinander.
      Letztendlich spielt aber wohl auch das subjektive Empfinden eine wesentliche Rolle bei der Wahl des “richtigen” CMS.

      Lieben Gruß
      Sylvi

  • Hallo Sylvi,

    vielen Dank für deine sehr ausführliche Rückmeldung.

    Ich habe mir gestern WordPress installiert. Mal schauen ob ich mich damit anfreunden kann.

    LG Chris