Blogs – wie, was oder wie oft schreiben, ist das hier die Frage?
In letzter Zeit habe ich öfter andere Blogs besucht, weil ich wissen wollte, worüber andere Autoren schreiben, was die Internet-Leserschaft so interessiert und bei welchen Beiträgen die meisten Feedbacks zu verzeichnen sind. Außerdem fragte ich mich, ob man sich an bestimmte Regeln halten sollte, wenn man einen Blog betreibt.
Was muss man beachten und was sollte man vermeiden? Dabei bin ich auf sehr schöne Seiten gestoßen, die mich bereits optisch sehr angesprochen und dazu motiviert haben, dort längere Zeit zu verweilen und mich durch sämtliche Rubriken zu klicken. Neben den Themen interessieren mich auch der Schreibstil der Autoren und die Gestaltung der Beiträge und natürlich auch das Template.
Äußeres Erscheinungsbild
Mir ist aufgefallen, dass ein kleiner optischer Aufmacher und ein ansprechendes, übersichtliches Erscheinungsbild (z. B. Schriftbild, Einteilung der Absätze) mich dazu veranlasst hat, auch Beiträge zu lesen, nach denen ich im ersten Moment gar nicht gesucht hatte. „Schuld“ daran waren auch oft die Überschriften, die mich neugierig auf den Artikel gemacht haben. Ein sehr schönes Beispiel für eine einladende Webseitengestaltung stellt für mich z. B. die Seite Netzpanorama dar.
Ich selber verwende sehr gerne Screenshots, um Beschreibungen einzelner Funktionen oder Vorgehensweisen zu veranschaulichen. Zusätzlich stelle ich sehr gerne auch Fotos ein, weil diese oftmals mehr aussagen, als so manch geschriebenes Wort. Natürlich ist für mich trotzdem immer noch der Text Hauptbestandteil eines Blogs. Ob die Texte nun links ausgerichtet oder im Blocksatz dargestellt werden, spielt dabei meines Erachtens keine Rolle.
Die Besuche bei anderen Blogs und Webseiten haben für mich also zu folgenden Schlüssen geführt:
- Ein deutliches gut lesbares Schriftbild lädt zum Weiterlesen ein;
- Überschriften sollten neugierig auf den Inhalt machen;
- Kleine optische Aufmacher, Grafiken lockern einen Fließtext auf;
- Fotos veranschaulichen die dargebotene Information;
Sind Veröffentlichungen im regelmäßigem Turnus erforderlich?
Zusätzlich stellte ich mir die Frage, wie oft oder regelmäßig sollte man Beiträge veröffentlichen, um als seriöser Blog anerkannt zu sein. Ist dieser Faktor wirklich so wichtig? Auslöser für diese Gedankengänge war eine kleine Anmerkung des Autors der Webmaster-Zentrale, die wirklich nicht böse gemeint war. Im Gegenteil, ich habe mich sehr darüber gefreut, dass er in einem Interview zum Thema Blog der Woche meiner von ihm als einer seiner Lieblingsblogs erwähnt wurde, obwohl ich nur unregelmäßig schreibe.
Keine Frage – liegt ein Blog wochenlang brach, wird wahrscheinlich auch der treueste Leser nicht mehr regelmäßig auf gut Glück die Seite besuchen. Aber dank der Feeds, die man in der Regel abonnieren kann, geht einem trotzdem kein Beitrag durch die Lappen. Und mir selber ist ein Blog mit wenigen aber interessanten Beiträgen lieber, als ein Blog mit täglichen Beiträgen, von denen ich ¾ der Newsletter lösche, weil sie mich letztendlich doch nicht interessieren. Ich meine, dass diesbezüglich keine feste Regeln gelten. Für mich gilt:
- Es ist nicht wichtig viele bzw. regelmäßig Beiträge zu schreiben, um den Blog zu füllen; wichtiger ist es, dass die Beiträge von Herzen kommen, gut recherchiert sind und keine Halbwahrheiten enthalten.
Eigene Ambitionen immer im Auge behalten
Welche Ziele verfolge ich mit meinem Blog? Meine Beiträge entstehen aus meinem täglichem Umgang mit meinem Notebook, Internet & Co.. Oft habe ich das Bedürfnis, wenn ich mal wieder ein Problem bewältigen musste, dieses Gleichgesinnten mitteilen zu müssen. Grund dafür ist, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ich die Einzige sein soll, die sich damit auseinandersetzen musste. Warum also das Rad neu erfinden? Andere Seiten boten mir auch bereits wertvolle Tipps. Einerseits kann ich es mir von der Seele schreiben und andererseits selber für mich noch einmal nachlesen.
Natürlich ist da auch ein gewisses Maß an Ehrgeiz bezüglich der Inhalte vorhanden und es passiert auch durchaus schon einmal, dass ich von einer Idee zu einem Thema sprichwörtlich überfallen wurde, was mich in den unmöglichsten Situationen dazu veranlasst, mich umgehend an die Recherche und Vorbereitung eines Beitrages zu begeben.
Mein ganz eigenes und persönliches Anliegen
Ich betreibe alle meine Blogs und Seiten als Hobby. Mir macht es einfach Spaß über Dinge zu berichten, die mich beschäftigen und mit denen ich mich auseinandersetzen musste. Sollte ich jemals das Gefühl haben, dass mein Blog Pflichtprogramm ist, müsste ich mir Gedanken darüber machen, ob das wirklich noch die richtige Freizeitbeschäftigung für mich ist. Ich gebe aber zu, dass ich mich mittlerweile bei dem Umgang mit alltäglichen Themen immer öfter frage, ob diese für einen Blogbeitrag geeignet wären. Somit weiteres Fazit für mich:
- Mein Blog muss mir Spaß machen und sorgt für ein kleines Erfolgserlebnis, sobald ein neuer Beitrag veröffentlicht ist.
Statistik – interessante Information und Motivator
Gerne schaue ich in die Statistiken, um zu sehen, wie viele Leser meine Seite besuchen und über welche Suchbegriffe die Besucher meinen Blog gefunden haben. Klar habe ich mich auch ein wenig mit dem Thema SEO befasst und ich kann durchaus nachvollziehen, dass es für Webseiten mit kommerziellem Hintergrund ein grundlegender Bestandteil und von existenzieller Bedeutung ist, wie oft diese besucht werden. Ich nutze auch Twitter, um auf neue Beiträge aufmerksam zu machen. Denn was nützt der schönste Beitrag, wenn dieser nicht wahrgenommen wird. Ich bin aber froh, der Webseitenoptimierung in dieser Hinsicht nicht hinterherjagen zu müssen.
- Für mich ist es kein Dauerthema, wie ich die Besucherzahlen pushe, freue mich aber natürlich immer wieder, wenn diese nach Veröffentlichung eines Beitrages ansteigen.
Ein Blog ohne Besucher ist ein toter Blog
Das Schönste für einen Blogger ist doch, wenn Kommentare folgen, die belegen, dass die Beiträge nicht nur überflogen wurden, sondern dass sich die Leserschaft intensiv mit ihnen auseinandergesetzt hat. Ich selber bin sehr kommentierfreudig. Oft sind da ja noch Fragen offen, man möchte den Beitrag noch um Infos ergänzen oder dem Autor einfach sagen, dass einem der Beitrag gefallen hat. Nicht vergessen sollte man auch die Tatsache, dass Kommentare, die mit der eigenen Webseite verlinkt sind, wiederum Leser auf die eigene Seite lotsen können.
- Kommentare erfreuen jedes Bloggerherz und locken neue Leser auf die eigene Seite.
Edit: Die Umfrage wurde mittlerweile beendet. Da mich interessiert, ob ihr eher zu den Spontan-Bloggern oder zu denen zählt, die ihre Beiträge akribisch vorbereiten, habe ich mal eine kleine Umfragen gestartet, die hier zu finden ist.
Toller Beitrag!…….. Hut ab ;-)
LG Pauli
Sehr schöner Beitrag. Auch optisch gut gegliedert. Du hast also das, was du im ersten Teil des Beitrags geschrieben hast, optimal umgesetzt.
Zu deiner Frage am Schluss kann ich nur sagen, dass ich mich zu den Akribischen zähle, die erst dann nichts mehr an einem Beitrag ändern, wenn wirklich jedes Wort 100 % sitzt. Ich denke mir halt, dass, was ich schreibe, wird ja über die Jahre hinweg von sehr vielen Leuten gelesen. Und aus Respekt diesen Menschen und mir auch selbst gegenüber versuche ich darauf zu achten, dass meine Beiträge nicht nur sachlich richtig sind, was ja eine Selbstverständlichkeit sein sollte, sondern auch frei von groben Rechtschreibfehlern und optisch ansprechend.
@Pauli: danke schön, da schlägt das Bloggerherz gleich höher :-D
@Cujo: klasse, das freut mich :-) ja ganz meine Meinung und der Aspekt, dass die Beiträge von vielen Besuchern gelesen werden, ist für mich ebenfalls ein Grund, diese – zumindest meist – gründlich vorzubereiten. Grobe Rechtschreibfehler können meines Erachtens einen gut recherchierten Artikel total “zerstören”. Das betrifft aber eher Beiträge mit technischem Inhalt. Beiträge mit Meinungsinhalten leben wohl auch schon mal von der Spontanität und da kann ich auch über kleine stilistische oder Schreibfehler hinwegsehen. Passiert mir auch oft genug z. B. in Kommentaren ;-)
Ich habe diesen absolut informativen Artikel gerade über Google entdeckt und möchte mich mal für die neu erworbene Ansicht bedanken!!
Ich betreibe seit neustem auch selber einen Blog jedoch schaffe ich, das mit dem optischen aufbereiten nicht ganz.
Bei meinem Thema gab es bis jetzt oft Artikel in denen kein Bild hineinpasst und das lässt den Artikel, meiner Meinung nach, zu trocken erscheinen…
Würde mich über ein, zwei Tipps freuen und vielleicht kannst du ja mal vorbei schauen und mir ein Feedback über die Gestaltung geben ;)
Lg. Kerrim
Hallo Kerrim,
jetzt fühle ich mich aber sehr geschmeichelt :-), möchte aber auch noch einmal darauf hinweisen, dass der Beitrag aus meinem ganz eigenen subjektiven Empfinden heraus entstanden ist. Letztendlich liegt es natürlich auch im Auge des Betrachters, ob ich einen Blog äußerlich ansprechend finde. Und d. h. nicht unbedingt, dass in einem Blog auf Teufel komm raus Bilder verwendet werden müssen.
Bevor ich z. B. so überhaupt kein passendes Bild finde, belasse ich es lieber nur beim Text.
Hin und wieder erstelle ich auch Grafiken (wie in diesem Beitrag) selber und für “Notfälle” habe ich zwei Standard-Grafiken erstellt, die ich für Beiträge gleicher Art immer wieder als Eyecatcher verwenden kann. Z. B. einmal eine “Doku”– und einmal eine “Tipp”-Grafik, die ich aber bisher nicht brauchte.
Hin und wieder verwende ich auch mal eine Trennlinie, die einen Artikel optisch auflockert.
Natürlich habe ich bereits einen Blick auf Deinen Blog geworfen und finde ihn bereits sehr gut gelungen. So 1-2 Vorschläge hätte ich, würde Dir diese auch gerne per E-Mail übersenden – falls es Dir recht ist :-)
Lieben Gruß
Sylvi
Würd mich sehr darüber freuen ;)
Lg. Kerrim