Kamera-Upgrade ist vollzogen

Sony Alpha 77 II

Der Titel war schon geschrieben und der Beitrag bereits fest geplant. Nun hat mir Marc mit seinem Statement zur den Sony Kameras 6000 und 6300 eine schöne Steilvorlage geliefert.
Ja, ich habe es getan und mir eine neue Kamera zugelegt. Nach ziemlich genau einjähriger Kameraerfahrung mit der Sony Alpha 58 wuchsen meine Ansprüche. Wohlgemerkt nicht was die Qualität bzw. Schärfe der Bilder oder Megapixel betrifft, sondern eher den Funktionsumfang.

Denn ein wenig eingeschränkt fühlte ich mich bei dem relativ klein gehaltenen Fokusfeld der Alpha 58 mit 15 Fokusfeldern (3 Kreuzsensoren). Außerdem wünschte ich mir einen schnelleren Serienbildmodus.

Den einen oder anderen zusätzlichen Funktionsbutton am Kameragehäuse habe ich auch nach einer Weile vermisst. Da entdeckte ich eine Kamera, die es mir recht schnell angetan hatte und ich überlegte eigentlich nicht lange, welche Kamera es werden sollte.

Sony ist mein Favorit

Bei Sony wollte ich auf jeden Fall bleiben. Ich habe den elektronischen Sucher lieben gelernt, vor allem die Dioptrienanpassung finde ich super. Die Schnelligkeit bei der Fokussierung ist bei der Alpha 58 schon toll.

Die Halbspiegeltechnik ersparte mir einen Schritt der Einstellungsänderungen bei Stativaufnahmen hinsichtlich der Spiegelvorauslösung und ist bei dieser Kamera nicht erforderlich, da der Spiegel ja feststeht. Auch die Menüführung war für mich selbsterklärend.

Und ja … ich empfinde es als dicken Pluspunkt, dass sie einen integrierten Bildstabilisator hat.

Ausschlusskriterien

So, welche Kamera soll es denn nun werden? Die Sonys aus der 7er Baureihe kamen für mich nicht in Frage. Sie bewegen sich in zu hohen Preisdimensionen. Außerdem habe ich mir sämtliche Testberichte durchgelesen und Videos über diese Kameras bei YouTube angeschaut und nicht jede wäre für mich geeignet gewesen. Mal davon abgesehen, dass sie einen E-Mount-Anschluss besitzen.

Tamron Makro-ObjektivIch habe zwischendurch tatsächlich mit der Sony 6000 geliebäugelt – trotz E-Mount-Anschluss. Das Preisleistungsverhältnis für den Body finde ich auf den ersten Blick unschlagbar, aber was ist das? Kein Bildstabilisator integriert?

Na toll! Ich besitze fünf A-Mount-Objektive (Tamron, Sigma, Sony), für die ich eh schon einen Adapter benötigen würde. Aber natürlich wurden diese durchgängig ohne Bildstabi ausgestattet – weil er ja bereits in der Kamera existiert.

Ansonsten ist derzeit die Objektivauswahl auch noch nicht so prickelnd für diese Kamera – zumindest nicht im preisgünstigen Sektor.

Es sollte also die Sony Alpha 77 II werden. Was Neuheiten betrifft, herrscht in der A-Mount-Riege ja momentan etwas Flaute, aber diese Kamera ist erst seit ca. 1 Jahr auf dem Markt.

Entscheidungsfindung

Ein guter Freund besitzt das Vorgängermodell und ich war von ihr schon recht angetan. Aber vor über einem Jahr hätte ich mich wohl noch ein wenig durch den Funktionsumfang erschlagen gefühlt – obwohl ich eigentlich keine Berührungsängste habe, was Technik betrifft. Ich wollte damals aber keine Kamera, für die ich ständig in das Handbuch schauen oder lange überlegen muss, wo welche Funktion zu finden ist.

Aber nun war ich bereit dafür und wollte sie einfach mal in Händen halten. Ich wusste, dass sie etwas größer und schwerer als meine 58er ist. Daher wollte ich wissen, ob ich vom Handling her mit ihr klarkomme.

Anfassen vor dem Kauf muss sein

Leider hat ja auch noch das letzte örtliche Fotofachgeschäft geschlossen und so beschloss ich zu dem Elektrogeschäft mit dem Planeten im Namen zu gehen. Ich bin dort bereits öfter durch die Fotoabteilung geschlendert und habe auch schon einiges gekauft. Die Verkäufer in dieser Abteilung habe ich bisher alle als äußerst hilfsbereit und nett empfunden.

Ich brauchte auch gar nicht lange warten, als mir ein Verkäufer seine Hilfe anbot und so fragte ich an, ob die Sony Alpha 77 II vorrätig sei. Er verneinte es und ich musste gar nicht lange mein Anliegen vortragen, als er von sich aus anbot, die Kamera anzufordern und mich zu benachrichtigen, wenn sie angekommen ist.

Ich beschränkte mich dann auf den Body, da mir mein Objektivrepertoire derzeit ausreicht.

Das (Sofort-)Kaufgespräch

Dass er sofort erklärte, es sei kein Problem, wenn die Kamera nichts für mich wäre und durch die Bestellung keine Kaufverpflichtung entstehe, fand ich schon einmal super.

Nach zwei Tagen marschierte ich also wieder zu dem Elektrogeschäft und durfte sie endlich in Händen halten.

Nachdem der Verkäufer erst einmal einen geladenen Akku und ein Objektiv organisiert hatte, erklärte er die Funktionen der Kamera. Es dauerte gar nicht lange und ich hatte mich in sie verliebt. :-)

Ich zwinkerte ihn an und sagte “Geben Sie zu, Sie haben doch gewusst, dass ich sie nehmen werde, oder?” Breites Grinsen.

Komisch, die Größe störte mich gar nicht so, wie anfangs befürchtet, obwohl ich eher kleine Hände habe. Aber trotzdem sind die Funktionsbuttons, Menüregler, Verschluss- und Blendenräder super erreichbar.

Zusätzliche Features auf den ersten und zweiten Blick

  • Separater Blenden- und Verschlussregler
  • Display ist auch seitlich schwenkbar und kann zum Schutz der Oberfläche verdeckt zugeklappt werden
  • Zusätzliches Display mit Einstellwerten auf der Schulter des Bodys (dort schaue ich aber selten drauf)
  • Anzeige einer Wasserwaage sowohl im Display als auch im Sucher (einstellbar) – ich liebe sie als eingefleischter Linkskipp-Knipser :-)
  • 79 Fokusfeldern und 15 Kreuzsensoren
  • Zusätzlicher Fokusvergrößerungsbutton (konnte bei der Alpha 58 aber auch belegt werden)
  • 11/12 raw/jpg Bilder die Sekunde 60 Bilder in Folge im Serienbildmodus
  • dezenteres Auslösegeräusch als bei der Alpha 58
  • individuell belegbares Funktionsmenü
  • Wlan-Funktion (bin mir noch nicht sicher, ob ich sie häufig benötigen werde)
  • Interessanter finde ich da die Fernbedienungs-Funktion, mit der man auch einen Infrarot-Fernauslöser verwenden kann.
  • Zebrafunktion (nutze ich allerdings fast nie)

Die ersten Fotoausflüge wurden auch schon getätigt, allerdings muss ich unbedingt an meinem Kauf-Timing arbeiten. Der November ist etwas suboptimal und an den letzten Wochenenden herrschte hier im nördlichen Sauerland vorwiegend Shit-Wetter. Nur die hartnäckige Erkältung hat mein ungeduldiges Hufscharren etwas ausgebremst.


Meine Sony Alpha 58

Die Sony Alpha 58 behalte ich natürlich als Zweitkamera. Sie ist mir einfach ans Herz gewachsen und funktioniert einwandfrei. Außerdem wird es mit Sicherheit Situationen geben, in denen ich froh bin, eine spitzenmäßige Ersatzkamera zu besitzen.

Die Autorin:

Sylvi

Meine Beiträge beinhalten eigene Erfahrungen über Soft- und Hardware, Social Media und die ich als WordPress-Bloggerin und Joomlanerin gesammelt habe. Zudem widme ich mich dem schönen Hobby "Fotografie".

8 Kommentare

  • Hey Sylvi,
    toller Beitrag und tolle Kamera! Ich bin sicher, Du hast Dich nicht verkauft.
    Viel Spaß und jede Menge tolle Motive vor der Kamera wünsche ich Dir.
    Liebe Grüße,
    Pauli

  • Ohhh dieser Beitrag ist mir irgendwie durchgerutscht.Herzlichen Glückwunsch zu meiner Wunschkamera! :)
    Ich bin nach wie vor zu geizig für das Teil, Fokuspunkte weiter am Rand würde ich mir allerdings auch wünschen … aber man kann nicht alles haben.
    Nach langem zögern kaufte ich mir jetzt sogar einen Blitz, der mit den neuen Sonys gar nicht mehr kompatibel ist. Aber das war die billigste Möglichkeit die schlechte Lowlightperformance meiner a65 zu umgehen :)
    Mal sehen, wie lange ich bei der alten Kiste noch bleibe. Generell tendiere ich in der Zwischenzeit aber auch mehr dazu dem A-Mount noch eine Weile treu zu bleiben, Preis/Leistung ist bei den Objektiven einfach viel besser als beim E-Mount.
    Liebe Grüße,
    Marc

    • Lach … macht ja nix, die Verlinkung bot sich einfach an, weil ich gerade in der Entscheidungsfindung war. :-)
      Ich hatte ja echt überlegt, ob ich auf die Alpha 68 warten soll, aber ich denke, das wäre mal wieder nur ein Kompromiss gewesen.
      Die 77 II war ziemlich schnell meine Wunschkamera und die Anschaffung des Bodys war meines Erachtens vom Preis ja auch recht human – vor allem, wenn man die Preise der Alpha 7-Serie von Sony vor Augen hat. ;-)
      Ich bin jetzt total happy mit ihr. Der Serienbildmodus ist Bombe und die vielen Zusatzfunktionen im Vergleich zur 58 sind schon toll und komfortabel.
      Klar, sie ist nicht gerade ein Winzling. Aber momentan befinde ich mich noch in der Phase, dass ich losziehe, ganz bewusst fotografieren will und dann schleppe ich schon einmal gerne – noch. ;-)
      Und stimmt, bei meinem momentanen A-Mount-Objektiv-Bestand hat mich der Schwenk zu E-Mount ziemlich abgeschreckt.

      Lieben Gruß
      Sylvi

      • Ja, im Verhältnis zur a7 Serie ist die 77 von Preis her im Rahmen, aber wenn ich sie mit der a6000 vergleiche, die ja eine ähnliche Leistung bietet, dann finde ich sie schon teuer. Aus diesem Grund kauft ich mir damals auch die a65, weil das ein echts Schnäppchen ist, ähnlich wie die a68 jetzt.
        Ein paar mehr Knöpfe würden aber wirklich nicht schaden, von daher war die Entscheidung für die 77 sicherlich richtig.

        Und ganz ehrlich? Ich finde die Größe gut! Das liegt einfach besser in der Hand und so viel kleiner sind E-Mount-Kameras mit guten Objektiven dann auch wieder nicht.

        • Stimmt, ich war erst skeptisch, weil ich eher kleine Hände habe. Aber sie liegt super in der Hand. Mit meiner kleinen Kompakten hatte ich öfter das Problem, dass ich beim Fotografieren “verrissen” habe. Die Große zwingt mich dazu, bewusster und ruhiger zu fotografieren.
          Ich finde auch, dass rein optisch die Relationen nicht mehr so ganz stimmen, wenn an einer kleinen Systemkamera so ein Riesenobjektiv geschraubt ist.
          Aber naja, ist wahrscheinlich auch so eine Gewöhnungssache. ;-)
          Und witzig finde ich, dass der Gewichtsunterschied oft verschwindend gering ist, wie Gunther Wegner (Sony A7R II im Vergleich zur Nikon D750) festgestellt hat.

  • Für mein Magazin bin ich jetzt auch dabei, mir eine DSLR zulegen zu wollen.

    Ich schwanke allerdings noch, ob’s die 70d von Canon wird oder eine andere. Im dkamera-Test liegt die Sony ja leicht vorne. Zwar sind 100 € Mehr für den Body nicht viel, aber als Kit sind das schon über 300 €.

    • Hallo Marcus

      die landläufige Meinung ist, dass das Teuerste letztendlich die Objektive sind. Letztendlich muss man sich die Frage stellen, ob man nicht lieber eine günstigere Kamera kauft, die 100 Euro lieber in ein hochwertigeres Objektiv investiert und auf das Kit-Objektiv verzichtet.
      Ich war bei dem Upgrade in der glücklichen Lage, bereits einige Objektive zu besitzen, die auch mit der neuen Kamera kompatibel sind. Daher konnte ich mich bei dem Kauf auf den Body beschränken.
      Mir reichte der Funktionsumfang meiner ersten Kamera nicht mehr aus, daher das Upgrade. Andere würden vielleicht eher erst in ein 1000-Euro-Objektiv investieren. Unter uns – die Objektive, die ich mir gekauft habe, haben die 400-Euro-Marke nicht überschritten. Auch dank Ebay. Und bisher kam ich mit allen wunderbar klar. Manchmal denke ich, dass viel zu sehr ein Hype um hochwertige Gläser gemacht wird. Gute Bilder erzielt man auch mit den günstigeren Varianten.
      Nur meine Meinung.

      Gruß Sylvi