Mein Twitter-Resümee

Nun ist es ziemlich genau vier Monate her, dass ich mich dazu durchgerungen habe, einen Account bei Twitter zu eröffnen und ich denke es ist nun an der Zeit, für mich mal eine Zwischenbilanz zu ziehen.



lesender TweetieIch gehörte anfangs zu denjenigen, die keinen Sinn darin sahen, höchstens 140 Zeichen in einen „luftleeren Raum“ zu senden. Wen sollte das schon interessieren, was mir gerade durch den Kopf geht, welche Internetbeiträge ich lesenswert finde, einen Beitrag gerade mal wieder gebloggt oder ein Rebus erstellt habe?

Ich begab mich also erst einmal auf Recherche, um mir ein Bild von Twitter machen zu können. Da wurden sogar einige Beiträge über die Etikette bei Twitter geschrieben.  Anhand der anschließenden Kommentare war mir dann aber auch schnell klar, dass diese wohl nur Anhaltspunkte sein können und der Twitterer wohl letztendlich selber entscheiden muss, was er tweeten möchte und was seine Follower interessiert.

Subjektives Empfinden

Die angeblich so verpönten Sätze wie „Ich geh jetzt schlafen“ oder „Mach mir was zu essen“ stören mich z. B. überhaupt nicht. Was ist daran auch schlimm? Und wenn sich jemand dafür entscheidet, eher zu den Lesern als zu den Schreibern zu gehören, dann ist das ganz allein seine Entscheidung.

Oder das Thema „Benimmregeln“. Das sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein und ist meines Erachtens überhaupt keine Erwähnung wert. Letztendlich wird derjenige, der über das Ziel hinausschießt wohl eh mit ausbleibenden Followern abgestraft oder gar geblockt.

Der Beginn mit Twitter

Tweetie lässt Drachen steigenAlso eröffnete ich durch die Neugier getrieben meinen Twitter-Account und musste dieses Ereignis nun erst einmal irgendwie publik machen. Es entwickelte sich dann ein Automatismus, dadurch dass man dieses in diversen Chats anklingen ließ  oder einen verlinkbaren Twitter-Icon auf der Homepage und auf dem Blog platzierte.

Und so kam dann auch die Sache ins Rollen. Man followt und bekommt Follower, wobei sich bei mir die Anzahl in beide Richtungen noch in Grenzen hält. Nach 4 Monaten habe ich es nicht über 30 Follower „geschafft“ und im gleichen Rahmen beläuft sich auch die Anzahl derer, denen ich folge. Und das ist auch okay so.

Ich frage mich oft, wie das Leute bewältigen, die sich in 100er oder gar 1000er Bereichen befinden. Vielleicht habe ich allerdings auch noch nicht ganz das Prinzip verstanden oder mich hat die Sammelwut noch nicht so gepackt.

Einstufung in Kategorien

Wie ich bisher festgestellt habe, gibt es für mich 4 Twitter-Kategorien:

  1. Freunde-Twitterer, die mir lieb und wert sind, die ich einfach gerne in meiner Following-Liste habe, egal wie oft sie twittern und ich gerne wissen möchte, wie es ihnen geht, was sie gerade machen und auch was sie gerade essen.
  2. Die Smalltalk-Twitterer, die einfach mal eine laxe Bemerkung ablassen, kleine Anekdoten erzählen oder Bilder von witzigen oder auch ganz normalen Situationen veröffentlichen und somit hin und wieder für ein Schmunzeln sorgen.
  3. Die Info-Twitterer, die mich mit News rund um Internet, Blogs, Weltgeschehen & Co. versorgen, Seitenempfehlungen verschicken und die neuesten Updates oder Plugins-Neuheiten mitteilen.
  4. Und dann gibt es noch die Durchflugs-Twitterer, die mir mal gefolgt sind oder denen ich kurzfristig gefolgt bin, wir uns dann aber im beiderseitigen Einvernehmen wieder getrennt haben, da die Tweets des anderen dann doch nicht so sehr interessierten. Ich bin auch schon mal jemandem entfolgt, weil mir dessen Tweets einfach zu viel wurden und ich den Eindruck hatte, dass die der anderen dadurch untergingen.

Bewältigung der Flut an Informationen



laufender TweetieTagsüber habe ich in der Regel nicht die Möglichkeit, die laufenden Tweets zu lesen. Mein Arbeitgeber würde sich wohl auch bedanken. So versuche ich hin und wieder abends in Thwirl die mit einem Stern markierten – somit neuen – Tweets zu überfliegen. Wenn sich allerdings doch mal die Liste derer denen ich folge vergrößern sollte, wäre das eine abendfüllende Aufgabe. Zur Not muss ich künftig eben nur eine oder zwei angelegten Listen herauspicken und versuchen, auf dem Laufenden zu bleiben.

Vielleicht hat ja auch ein Beitragsleser einen Tipp für mich, wie er die Unmengen an Informationen bewältigt oder managt.

Ich bin ungezogen…

Ich habe bei meiner Recherche auch eine Regel gelesen die besagt, man solle auf @Nachrichten unbedingt antworten. Es tut mir schrecklich leid, aber tagsüber – außer an den Wochenenden – kann ich nicht sofort darauf antworten. Und abends sind diese Nachrichten im Grunde schon „verjährt“. Man möge mir verzeihen.

Auf einer anderen Seite wird empfohlen, anfangs nicht zu oft zu twittern, da man sich ja erst einmal in einer Community etablieren müsse. Ich bitte um Vergebung, dass ich gerade am Anfang meiner Testphase unmäßig getwittert habe, auch um auszuprobieren, was gewisse Funktionen überhaupt bewirken.

… und breche sämtliche empfohlenen Regeln

Gangsta-TweetieDann soll man möglichst allen folgen, die einem folgen. Aha, so ist das. Also ich folge oft ganz spontan jemandem, dessen Seite ich besucht und Beiträge gelesen habe, weil ich denke, die Tweets könnten auch interessant sein. Und ich folge Leuten, die mir folgen, wenn ich anhand ihrer Profile erkennen kann, dass es sich um nette Personen handelt und mir deren Mitteilungen gefallen könnten.

Ich kann englischsprachigen Tweets, die z. B. Berichte über Saufabende enthalten oder welche Schuhe schick sind, leider nicht viel abgewinnen. Mal davon abgesehen, dass ich auch nicht alles verstehe. Also warum soll ich denen folgen? Nur weil sie auf der Jagd nach Followern zufällig auch mich gestoßen sind? Es steht ihnen ja auch letztendlich frei, mich wieder aus ihrer Follower-Liste zu entlassen.

Vielleicht gehöre ich ja auch nicht zu den Sammelwütigen und wenn ich mich im realen Leben nicht mit Leuten umgeben muss, mit denen ich nichts anfangen kann, dann tue ich das erst recht nicht bei Twitter.

Thematische Beschränkung?



Tweetie im SchwimmringWas mich ein wenig irritiert hatte, war die Empfehlung, man solle sich möglichst auf eine Thematik beschränken, nur so erhalte man treue Follower. Mittlerweile bin ich richtig froh, mich da ganz unverkrampft dank meines nicht vorhandenen Sammeltriebs austoben zu können. Wie sollte ich das auch anders machen? Ich erstelle zum Beispiel Rebusse, die ich auch bei Twitter immer wieder zum Besten gebe.

Dann schreibe ich Beiträge über eigene Erfahrungen in Sachen Computer, Internet & Co. Und dann habe ich noch einen kunterbunten Blog, in dem ich alles veröffentliche, was nicht zu den Themen Computer, Internet oder Rebusse passt. Auweia! Dann kommen noch Bemerkungen über meine Haustiere und diverse Lebensweisheiten hinzu…Chaos! Was mach ich da nur? 4 Twitter-Accounts einrichten?

Tja, liebe Follower – Asche auf mein Haupt, aber ich kann nicht anders. Da müsst ihr dann wohl durch und ich kann dieser Empfehlung leider nicht Rechnung tragen. Schon wieder!

Jeder muss es selber herausfinden

Ich folge einigen, die mal sehr informative Tweets verschicken, aber auch einfach mal über die alltäglichen Dinge reden. Gott sei Dank! Das macht für mich Twitter wieder menschlich. Klar folge ich auch reinen Info-Twitterern (siehe oben). Aber am liebsten sind mir eigentlich die Allrounder, bei denen man merkt, hinter all dem Wissen steckt tatsächlich ein Mensch.

So, nun breche ich wohl bereits ziemlich viele Regeln. Und vielleicht klingt dieser Beitrag negativer als es ursprünglich von mir vorgesehen war. Im Grunde stelle ich aber nur diese Regeln in Frage – zumindest was den reinen Privatanwender betrifft.

Twitter macht Spaß

TweetaMein derzeitiges Resümee ist, dass Twitter für mich eine Bereicherung geworden ist, da ich auf allerkürzestem Wege die aktuellsten Informationen erhalten kann – auch ein wenig über den Tellerrand hinweg.

Hin und wieder amüsiert es mich auch – dank meiner ausgesuchten Liste mit netten Personen, denen ich folge und sie wird mit Sicherheit auch noch anwachsen. Und für mich ist diese Plattform ein wunderbares Mittel schnell und unverbindlich über meine neuesten Beiträge aus meinen Blogs und meiner Homepage zu informieren. Meine Follower mögen es mir nachsehen.

Die Autorin:

Sylvi

Meine Beiträge beinhalten eigene Erfahrungen über Soft- und Hardware, Social Media und die ich als WordPress-Bloggerin und Joomlanerin gesammelt habe. Zudem widme ich mich dem schönen Hobby "Fotografie".