Schon wieder ein Fotorucksack?

Fotorucksack von Zecti

Über Ebay habe ich mir vor einiger Zeit einen gebrauchten „Cullmann“-Rucksack zugelegt, in den für sämtliche Foto-Eventualitäten so gut wie alles reinpasst. Natürlich schleppe ich nicht ständig alle meine Objektive und Kameras mit mir herum. Aber für Fototouren, bei denen ich nicht weiß, was mich erwartet und ich mich beispielsweise objektivmäßig nicht festlegen kann, bietet er viel Stauraum. Gut, das kommt zugegebenermaßen sehr selten vor.

Groß ist nicht immer optimal

Cullman vs. Zecti

Cullman vs. Zecti

Er ist wirklich toll. Aber er sieht eben auch aus wie ein Fotorucksack und ist zudem sehr voluminös. Außerdem bietet er schier unendliche Unterbringungsmöglichkeiten.

Was auf dem ersten Blick zweckmäßig ist, kann sich als äußerst nervig erweisen. Denn häufig suche ich mir darin nen Wolf, um etwas in den unzähligen Fächern zu finden. Dieser Umstand ist darin geschuldet, dass ich ihn nicht häufig benutze und ich mir noch kein Ordnungssystem für die zahlreichen Innenfächer zugelegt habe.

Bloß keine unnötige Schlepperei im Urlaub

Als in diesem Jahr mein Sommerurlaub anstand, wollte ich für meine Trips quer durch Norddeutschland diesen riesigen Rucksack nicht ständig mit mir herumschleppen. Gerade in den Innenstädten fühle ich mich mit einem augenscheinlichen Fotorucksack meist etwas „overdressed“. Deswegen hatte ich mir ja bereits die schönen Fototaschen von „Kalahari“ zugelegt. Die sind auch für die kleinen Kameras wie die Panasonic Lumix GX 80 und Sony Alpha 6000 super. Aber wenn ich mich dazu entschließe, die größere Sony Alpha 77 II womöglich noch mit dem 70-200er von Tamron mitzunehmen, ist die einseitige Belastung auf der Schulter enorm. Und gegen Ende eines Städtetrips bin ich froh, wenn ich die Tasche zwischendurch immer mal wieder abstellen kann.

Welche Voraussetzung soll er erfüllen?

Also begab ich mich auf die Suche via YouTube-Empfehlungen und Amazon. Bedingung war für mich ein beidseitiges Seitenfach, weil ich einerseits meist eine Trinkflasche auf meinen Touren dabei habe. Andererseits möchte ich für den schnellen Zugriff Lese- und Sonnenbrillenetuis verstauen. Dabei stieß ich auf den „Zecti“-Fotorucksack für gar nicht viel Geld im Vergleich zu anderen Markenrucksäcken (zum jetzigen Zeitpunkt ca. 65,00 Euro).

Erster Eindruck – ganz gut

Regenschutz für den Fotorucksack

Regenschutz für den Fotorucksack

Als er ankam, war ich anfangs skeptisch. Das Material und die Farbe fand ich toll. Er besteht zwar aus einer Art Textilmaterial, aber aus einem sehr robustem. Auf den ersten Eindruck wirkte er auch regensicher, wenn es nicht gerade dauerhaft aus Eimern schüttet. Für diesen Fall ist auch noch ein Regenschutz enthalten – allerdings nicht fest vernäht sondern nur beigelegt.

Der Rucksack wirkte allerdings im Vergleich zu meinen anderen Fotorucksäcken sehr starr und unflexibel. Das Innenleben fand ich okay und durchaus ausreichend für mein benötigtes Equipment für Städtetrips.

Innenleben des Fotorucksacks

Innenleben des Fotorucksacks

Darin haben gegebenenfalls sogar die große und kleine Sony oder Lumix mit aufgesetzten Objektiven Platz und noch 1-2 zusätzliche Objektive, sonstiges Zubehör wie Fernbedienung, Reinigungsequipment usw.

Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, nehme ich gerne eine Zusatztasche für ein kleines Portemonnaie, Rauchutensilien (und was die Frau sonst noch braucht) mit, so dass ich beispielsweise bei einem kurzen Zwischenstopp in einem Geschäft oder Biergarten ;-) nicht immer den kompletten Rucksack mitnehmen muss.

Und dann kam die Bewährungsprobe

Ich war also skeptisch, ob ich all das was ich außer dem Fotozubehör mitnehmen möchte, unterbringen kann. Spätestens während der Schifffahrt zu den Seehundbänken war ich dann doch baff und habe mich letztendlich in den Rucksack verliebt.

Die Wettervorhersage versprach laut wetter-online-App für den Tag der Seehund-Tour eine bis zu 80 %ige Regenwahrscheinlichkeit mit Gewitter. Unsere Vierer-Truppe überlegte schon kurzzeitig, ob wir die Tour überhaupt antreten sollten, entschied aber dann: Augen zu und durch!

Und was war? Von Regen geschweige Gewitter keine Spur und wir waren gesegnet mit Sonnenstrahlen pur. Wegen der missratenen Wettervorhersage hatte ich mich bekleidungstechnisch auf Herbstwetter eingestellt und musste nun zusehen, wie ich den Anorak verstaut kriege. Ich hätte das dem „Zecti“ echt nicht zugetraut, aber ich konnte sie problemlos unter dem Überschlag des Rucksacks einklemmen. Und dabei handelt sich nicht um eine dünne Windjacke. Die Klettverschlüsse des Rucksacks halten nicht nur bombenfest, die Bedienbarkeit der anderen Fächer war dadurch nicht beeinträchtigt.

Hier ist eine Fotogalerie, über sämtliche Unterbringungsmöglichkeiten an dem Zecti-Rucksack:

Und auch wenn ich sonst kein Freund des rückenbasierten Hauptfaches an Fotorucksäcken bin (am Rollei-Rucksack habe ich ihn oft verflucht) – bei diesem Trip habe ich es schätzen gelernt. Ich konnte das Fach – trotz Trinkflaschen-Anorak-Brillenetui-Gedöns – problemlos bedienen.

Die wetter-online-App habe ich übrigens sofort nach meinem Urlaub und ständigen Fehlvorhersagen in meinem Urlaub von meinem Smartphone eliminiert.

Angepasst an die Natur

Angepasst an die Natur

Bei unseren Besuchen in den Naturschutzgebieten von Nordstrand durfte er mich natürlich auch begleiten. Ich kam mir dank seiner dezenten, naturangepassten Farbe auch nicht ganz so als Fremdkörper in der Landschaft vor.

Dazu empfand ich ihn als äußerst angenehm auf dem Rücken – auch wenn ich mich motivbedingt in die Hocke begeben habe, fühlte ich mich gut ausbalanciert.

Mein Fazit

Stativgurt-Befestigung

Stativgurt-Befestigung

Nun wollte ich das Manko über die Befestigung eines Stativs berichten. Einmal finde ich den seitlichen Rucksackgurt nicht sehr vertrauenserweckend. Ich habe den Eindruck, das Textilmaterial in Kombination mit den Metallösen fixiert es nicht dauerhaft und muss ständig nachgezogen werden.

Dann überlegte ich, dass ich ein Stativbein wohl in ein Seitenfach stecken muss, das mir dann wieder fehlen würde, um beispielsweise ein Brillenetui zu verstauen. Ich vermisste ein/-e Art Stativlasche oder -netz, so wie ich es von anderen Rucksäcken gewöhnt bin.

Und dann schaute ich mir die Unterseite des Rucksacks noch einmal genauer an und siehe da … es existiert doch ein Stativbein-Fach. Unglaublich, da schleppe ich einen ganzen Urlaub diesen Rucksack mit mir herum und entdecke es jetzt erst. ;-) An dieser Lasche befindet sich noch ein Klettstreifen.

Wo ist das Stativfach?

Verstecktes Stativfach

Stativfach

Stativfach

 

 

 

 

 

 

Daher muss ich noch testen, wie verlässlich dieser Gurt ist. Zur Not nehme ich vielleicht noch ein Klettgurt zu Hilfe, mal schau’n.
Falls es nicht das Optimum ist, könnte ich damit leben, weil ich für den geplanten Einsatz dieses Rucksacks – nämlich zu Städtetrips – eher selten mit Stativ unterwegs bin.
Alles in allem habe ich den Kauf nicht bereut und er wird mich ganz sicher auf einigen Touren begleiten.

Die Autorin:

Sylvi

Meine Beiträge beinhalten eigene Erfahrungen über Soft- und Hardware, Social Media und die ich als WordPress-Bloggerin und Joomlanerin gesammelt habe. Zudem widme ich mich dem schönen Hobby "Fotografie".

4 Kommentare

  • Hallo Sylvi,

    vielen lieben Dank für diesen tollen Blog hab schon in dem einen oder anderen Artikel gestöbert und auch 2 gefunden wo ich was zu schreiben wollte aber das ging leider nicht mehr. :D
    Was die Rucksäcke angeht, habe ich auch mehrere Taschen Mittlerweile um für verschiedene Situationen gewappnet zu sein.
    Im Moment einen Fotorucksack für Frauen von Jack Wolfskin der ist im Moment mein Favorit da ich meinen anderen kram auch mitbekomme den ich so am Tag brauche. ;)
    Ich wünsche dir viel Spaß weiterhin bei unserem gemeinsamen Hobby.

    Grüße Steffi

    • Hej Steffi,

      das freut mich sehr, dass Du hier auf meinem Blog liest. Ja, ich hatte die Kommentarfunktion für ältere Beiträge abgeschaltet, weil während meiner längeren Blogpause doch sehr viele nervige Spam-Kommentare ankamen. Aber ich habe sie jetzt testweise wieder freigegeben.
      Den Fotorucksack von Jack Wolfskin schaue ich mir glatt mal an, vielleicht wäre der ja auch etwas für mich :-D

      Lieben Gruß
      Sylvi

    • Hallo Tim,

      bekleidungstechnisch ziehe ich am liebsten Hosen mit hohem Stretchanteil an, weil ich meist aus niedrigen Positionen fotografiere. Je nach Witterung bevorzuge ich Anoraks mit Kapuze und vielen Taschen. Schuhe müssen auch bequem und insbesondere im Gelände trittsicher sein, daher habe ich mir Trekkingschuhe zugelegt.
      Mein Lieblingsaccessoire ist eine Handschlaufe – die habe ich an all meinen Kameras befestigt.

      Gruß
      Sylvi