Mein neues 30er Sigma, f 1.4, für Micro Four Thirds

30er Sigma Objektiv f 1.4,

Mit Kauf der Panasonic Lumix DMC-GX80 hatte ich mir die Standardobjektive LUMIX G VARIO 12-32/F3.5-5.6 und LUMIX G VARIO 35-100/F4.0-5.6 gegönnt. Eigentlich reichen mir die beiden Linsen vollkommen aus, da ich die Pana fast ausschließlich als Schönwetterkamera oder zumindest Tageslichtkamera einsetze. Die beiden Objektive sind zwar nicht sehr lichtstark, das müssen sie aber auch nicht für meinen derzeitigen Einsatz sein. Und auch wenn man mit ihnen nicht sehr offenblendig fotografieren kann, hat mich das Bokeh der Beiden positiv überrascht.

Verblühende Promenadenschönheiten

Verblühende Promenadenschönheiten
DMC-GX80 f/5.6 1/800sec ISO-100 35mm

 

 

Sowohl mit dem handlichen Pancake – ich liebe es – …

 

 

 

Der Blick auf's Meer

Der Blick auf’s Meer
DMC-GX80 f/4.2 1/250sec ISO-100 38mm

 

… als auch mit dem Zoomobjektiv – bisher eher seltener im Einsatz – sind für meinen Geschmack ordentliche Fotos möglich.

 

Offenblende ist nicht gleich Offenblende

Und doch kamen in mir „Gelüste“ nach einem lichtstarken Objektiv auf. Die Blendenwerte von Objektiven an einer MFT-Kamera sind allerdings nicht unbedingt mit denen an einer APSC- oder gar Vollformatkamera vergleichbar – man liest ja so Vieles im Internet. ;-) Mit anderen Worten: eine Freistellung ist mit identischer (offenen) Blende, Brennweite und gleichem Abstand zum Motiv an einer Micro Four Thirds-Kamera nicht im gleichen Maße umsetzbar wie an einer APSC oder sogar Vollformatkamera. Oder noch anders ausgedrückt: Der Hintergrund wirkt gegebenenfalls nicht ganz so unscharf und “softig”.

Also habe ich mich umgeschaut und nach längerem Abwägen des Preisleistungsverhältnisses zwischen dem Panasonic H-H025E LUMIX G Festbrennweiten 25 mm F1.7 ASPH und dem Sigma 30mm 1:1,4 DC DN Contemporary MFT Micro Four Third für das Letztere entschieden. Ich dachte „Wenn schon offenblendig, dann auch richtig.“ Nun handelt es sich bei den Beiden um Normalfestbrennweiten, die einem Kleinbildäquivalent von 50/60 mm entsprechen. Brauche ich diese Festbrennweite bzw. was möchte ich damit fotografieren? Wie oft verwende ich diese Brennweite eigentlich?

Um es gleich vorweg zu nehmen: eigentlich eher weniger. Am häufigsten ist bei mir eine Brennweite von 28 und danach erst mit großem Abstand die 50er im Einsatz. Und trotzdem reizte es mich und ich entschied mich für die Sigma-Linse. Wenn schon denn schon, dachte ich. Und Motive werden sich finden.

Landschaftsfotografie mit einer Portraitlinse? Warum nicht.

mystisch
DMC-GX80 f/6.3 1/400sec ISO-100 30mm

Also begab ich mich im näheren Umfeld auf Motivsuche – bewaffnet mit der GX 80 und dem Sigma. Ich gebe zu, auch die beiden oben erwähnten Objektive vorsichtshalber eingepackt zu haben, denn eigentlich würde ich die 30er eher als Portraitlinse bezeichnen. Aber ich nahm mir fest vor, nur sie bei meinem Ausflug zu verwenden und bin standhaft geblieben bzw. habe mich mit den jeweiligen Situationen arrangiert.

Das Problem war, Motive gab es zwar genug und mir machte es Spaß mit den Abständen zu experimentieren. Nur war mein Bewegungsradius manchmal eingeschränkt. Um einen Baum komplett auf das Bild zu bekommen, hätte ich mich in den angrenzenden, tiefliegenden Bachlauf stellen müssen.

Ein Baum

Ein Baum
DMC-GX80 f/2 1/2000sec ISO-100 30 mm

 

Und dann fragte ich mich „Warum muss eigentlich ein Baum komplett auf das Bild? Ein Ausschnitt reicht doch auch“ – finde ich. ;-)

 

 

 

stachelig
(DMC-GX80 f/6.3 1/400sec ISO-100 30mm

Oder um ein detailliertes Objekt festzuhalten, hatten mich Dornen beim Anvisieren und manuellem Fokussieren im Vorwärtsgang malträtiert. Obwohl ich das Blatt mit Dornen deswegen croppen musste und die Pana „nur“ mit 16 Megapixeln ausgestattet ist, bin ich selbst nach Größenreduzierung von der Detailgenauigkeit und Schärfe begeistert. Vielleicht kann man dieses Bild bei flickr aber besser beurteilen, da ich für meinen Blog die Bilder optimiere.

Die Drei

Die Drei
DMC-GX80 f/8 1/1250sec ISO-100 30mm

 

Für Landschaftsaufnahmen muss ich meine Umgebung vorausschauender sondieren, um die ausreichende Entfernung zu dem begehrten Objekt zu ermitteln. Also wanderte mein Blick ständig zwischen naheliegenden, kleinen und weit entfernten Motiven hin und her, um rechtzeitig einen ansprechenden Landschaftsausschnitt auszumachen.

Feldweg

Feldweg
DMC-GX80 f/5 1/2500sec ISO-100 30mm

Es funktioniert tatsächlich. Um einen Panoramaeffekt zu erzielen, beschnitt ich einige Aufnahmen während der Bildentwicklung in das 16:9 Format. Ich finde, man sieht zumindest auf dem ersten Blick nicht, mit welcher genauen Brennweite fotografiert wurde. Klar, Ultraweitwinkelobjektive haben einen anderen Look aber ich würde behaupten, ab einer Brennweite von 20 mm relativiert sich der Weitwinkeleffekt.

Wie find ich das Sigma?

Teetasse

Teetasse
DMC-GX80 f/2.2 1/80sec ISO-800 30mm

Ob ich es nach noch dem kurzen Einsatz überhaupt objektiv beurteilen kann, sei mal dahin gestellt. Das Bokeh und die Schärfe finde ich zumindest supergut. Leider muss ich gestehen, dass Blende 1.4 bisher kaum zum Einsatz kam. Aber diese Option vor allem in lichttechnisch schwierigen Situationen zu haben, beruhigt ungemein. ;-) 

Blende 2.0-2.2 habe ich eher verwendet, z. B. damit man den Schriftzug sowohl auf der Tasse als auch auf dem Teebeuteletikett lesen kann. Hach … ich liebe den softigen Look des Hintergrundes.

Panasonic Lumix GX 80 mit dem 30er Sigma Objektiv

Pansonic Lumix GX 80 mit dem 30er Sigma Objektiv
ILCA-77M2 f/8 1/200sec ISO-100 28mm

 

Es wird höchstwahrscheinlich kein Immer-Drauf-Objektiv werden, dazu ist es meines Erachtens zu klobig und daher das Pancake mein Favorit. Für Einzelmotive oder sollte sich mal ein Mensch vor meine Kamera wagen, könnte es allerdings einen festen Stammplatz einnehmen.

 

Die Autorin:

Sylvi

Meine Beiträge beinhalten eigene Erfahrungen über Soft- und Hardware, Social Media und die ich als WordPress-Bloggerin und Joomlanerin gesammelt habe. Zudem widme ich mich dem schönen Hobby "Fotografie".

3 Kommentare

  • Hallo Sylvie,
    ich knipse immer noch mit einer Kompaktkamera, bin aber immer wieder mal hin und her gerissen mir mal eine ordentliche Kamera kaufen zu wollen.

    Aber wenn ich das alles lese ist es wahrscheinlich doch besser für mich bei meiner ollen Kamera zu bleiben. E scheint das man schon recht umfangreiche Kenntnisse haben muss um auch mit einer Hochwertigen Kamera und den passenden Objektiven schöne Fotos machen zu können.

    Ich wünsche Dir viel Spaß

    Grüße
    Lothar

  • Schade, dass Du von Deiner neuen “Portraitlinse” kein People-Foto hochgeladen hast. ;-) Ich habe mir vor einiger Zeit für meine Canon 70D die oft verschriene “Plastiklinse” 50mm 1.8 gekauft und nutze sie seitdem ununterbrochen. Es ist wirklich beeindruckend, wie gut sich gerade bei Portrait-Fotos die Menschen vom Hintergrund freistellen lassen. Das Bokeh solcher Objektive mit Festbrennweite lässt sich wirklich nicht mit Zoom-Objektiven vergleichen.

  • Ich liebe Sigma Objektive. Ich nutze zum filmen ein 35mm 1.4 und habe einen Metabones Adapter auf Micro Four Thirds. Selbst der Autofokus funktioniert beim fotografieren erstaunlich gut. Gerne würde ich aber auch mal direkt das 30mm MFT ausprobieren dass du hier vorstellst. Macht auch einen recht “handlichen” Eindruck und ist auf Reisen um einiges praktischer als ein großes Vollformatobjektiv.

    Es gibt einfach zu viele Objektive die ich gerne hätte ;-)